Liedertexte und Weisheiten
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Erinnerung an Erwin Ringel

Wir leben in einer schlimmen Welt, die beherrscht ist von Geldgier, Neid, Missgunst ...
Wir zerstören die Natur ... Wir produzieren einen 70fachen Overkill mit Atomwaffen.“
Deshalb geht es auch darum, die Zeit, die uns bleibt, zu nützen, um gegen die gesellschaftliche Destruktivität zu kämpfen.
Zur österreichischen Spielform der Destruktivität gehört für Ringel der blinde Gehorsam, die "Radfahrermentalität" bei der man genau weiß, "vor wem man buckeln muss und wen man treten kann." Mit scharfen Worten kritisiert Ringel
"die niederträchtige Weise", mit der gegen Ausländer gehetzt wird.
Er fordert auf zur Bildung eines personalen Gewissens und meint: "Liebe ist die einzige Chance, die guten Kräfte wachsen zu lassen."

Vom ersten Tag seines Daseins an verdient das Kind als ein neuer Mensch eine solche Ehrfurcht, ohne die es kein Vertrauen
zu sich selber und zu anderen gewinnen kann. A. Wildgans weist in diese Richtung, wenn er sagt: "Wer seid ihr, daß ihr nicht
das Knie zu beugen hättet vor dem neuen Menschen". Man pflegt indessen viel eher sein Knie zu beugen vor einem Götzen,
als vor einem ohnmächtigen kleinen Kind. Das Beispiel der 3 Weisen aus dem Morgenland scheint diesbezüglich vergessen worden zu sein.
Ich spreche hier gar nicht von unverhüllter Grausamkeit, Kindesmißhandlung, sondern von den sogenannten besten Absichten,
vom pädagogischen Alltag in Familie und Schule. Eltern maßen sich oft an, zu wissen, was für das Kind "das Beste" sei,
vergessen dabei dessen Selbständigkeit, setzen seine Zukunft aufs Spiel, ziehen es in ihrem blinden Egoismus mit hinein.

Wie soll das Kind sich mit dem Leben zurechtfinden, wenn das, was wie Liebe aussieht, ihm schadet, es verletzt, es aber doch der Liebe
, des Schutzes bedarf, um am Leben zu bleiben? Die Eltern dürfen mit den abwehrenden, negativen Gefühlen, die hier entstehen
, nicht behelligt werden. Das Risiko ist zu groß. Also erfolgt eine Verdrängung. Der Konflikt dauert damit fort.
Er wird in neurotischer Weise geradezu verewigt. Wir sprechen hier von einem Wiederholungszwang.
Mit biologischer Vererbung hat das alles nichts zu tun, auch wenn das psychische Elend sehr oft über Generationen hin verfolgt werden kann.
Es handelt sich hier um eine Projektion. Das Kind, das dann den im Grunde verfehlten Vorstellungen seiner Eltern zu entsprechen sucht,
deren Wunsche erfüllen will, entfremdet sich seinem eigenen Dasein, gerät in einen ausgesprochenen Beziehungsnotstand.

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