Das ist unglaublich!

Aber - um mal wieder gegenanzustinken - es ist "nur" die Stimme eines Einzelnen.

In jedem noch so kleinen Verein gibt es einen Idioten, dieser verein ist relativ groß.. da gibt es eine Menge Bekloppter mehr!

Ich selbst bin evangelisch und auch noch nicht ausgetreten. Aus der katholischen wäre ich es schon lange. Für mich hat Kirche und Pfaffen nichts mit dem Glauben an Gott zu tun. Was schon so alles im Namen des Herrn an Unrecht getan wurde, geht auf keine Kuhhaut.

Wir hatten hier jahrelang Glück, ein ganz tolles Pastorenehepaar im Dorf zu haben, die eine Menge bewegt haben. Mittlerweile weiß ich auch, was so alles von meinen Kirchensteuern bezahlt wird. Und obwohl ich es mir nun wirklich nicht erlauben kann, die zahle ich "gern", da das schon eine gute Sache ist, die noch weit bedürftigeren Menschen hilft. Es beruhigt mich jedenfalls zu wissen, dass das geld nicht (wie zum großen Teil bei den Katholiken) in Prunk und Geldsäckchen verschwindet.

Heute haben wir einen Scheißpfaffen, dem keiner so recht über den Weg traut und der kalt und faul ist. Aber dennoch muss ich sagen: Die Gemeinschaft, das Erbe seiner Vorgänger, das lebt weiter. Und Widerstand regt sich im Dorf, es wird beratschlagt, wie man denjenigen, den wir noch 9 Jahre am Hals hätten, wieder loswerden könnten. Die Kirchengruppen, einst durch die Vorgänger gegründet, haben sich einen neuen Platz gesucht und machen von dort aus weiter.

Die Kirche ansich zu verdammen ist nicht der richtige Weg. Es gibt viele, die dort sehr viel leisten und auch (oder besonders) in der heutigen Zeit sehr wichtig sind. Denn, mal ehrlich, wer kümmert sich um die Alten und besucht die im Krankenhaus? Die Kinder, ja, klar. Aber wie oft? Am Meisten tun das zumindest bei uns die Kirschenmenschen, die auch mal Ausflüge planen und Veranstaltungen organisieren. Für die Kinder gibt es Freizeiten, weil hier jeder arbeiten muss im Sommer. Denjenigen, die sich das sonst nicht leisten könnten helfen entweder Spenden oder wieder der Fonds aus den Kirchensteuern. Wer leistete schnell und unbürokratisch Hilfe, als ein Haus abbrannte und die Familie kein Appartement bezahlen konnte. Und - etwas, was mich besonders beeindruckte war unser Pastor, der armen Familien heimlich einen Weihnnachtsbaum vor die Tür stellte, weil sie sich sonst keinen hätten leisten können.
Die sind übrigens auf keiner Kirchenrechnung aufgetaucht, das kam von ihm persönlich und ich weiß es auch nur, weil sein Helferling jemand aus meiner Familie war.


Ich persönlich weiß nicht einmal, ob ich an Gott glaube. Und wenn ja, sicher mit meinen eigenen Regeln und nicht nach dem, was irgendwelche Pfaffen in der Bibel (falsch!) übersetzt haben.
Aber, seit dem ich mitbekomme, was manche Menschen bewirken können -durch ihren Glauben an Gott - kann ich das akzeptieren. Es ist nicht alles schlecht.